Donnerstag, 1. Dezember 2011

Die Welt der wilden Wasser - Iguazu, Argentinien/Brasilien

Die nächtliche Busfahrt zur bolivianisch-argentinischen Grenze war um nichts besser als die vorherige, außer dass der Bus wenigstens fahren konnte. Zurück nach La Paz ging es wegen der Blockaden nur mit viel Extra-Geld und stundenlangen Umwegen. Da hatte ich wieder mal das richtige Timing!
Ab Argentinien befindet man sich plötzlich in einer anderen Welt: es gibt wieder asphaltierte Straßen, sogar Autobahnen (!), die Busse sind absolut nicht mit den bolivianischen zu vergleichen, auch besser als die meisten österreichischen Reisebusse. Peru und Argentinien sind uns da wirklich voraus. Für etwas mehr Geld bekommt man sogar einen Schlafplatz wie Business Class bei Flugzeugen, aber auch bei der billigeren Variante reist man sehr bequem, letzte Nacht wurden wir sogar an einem Terminal mit einem 3-gängigen Menü verköstigt. Mit Lesen, Netbook,Videos und Schlafen vergeht die Zeit schnell und man erspart sich eine Nacht im Hotel.

Nachdem die Fahrt von Uyuni bis zu den Wasserfällen von Iguazu insgesamt 42 Stunden dauerte, Wartezeiten nicht eingerechnet, legte ich einen Zwischenstopp in Salta ein, übernachtete dort und schaute mir einen halben Tag die Stadt an. Jetzt weiß ich auch, warum ich zuvor öfters für eine Argentinierin gehalten wurde: die Menschen hier sehen sehr europäisch aus und der indianische Bevölkerungsanteil ist viel geringer. In Bolivien sind über 90% der Menschen indianischer Abstammung. In Salta traf ich auch meine Freunde von der Jeep-Tour wieder. Einem haben sie auf der Reise den kleinen Rucksack mit Reisepass usw. gestohlen! Hat doch Sinn, dass ich meine Wertsachen bei den Reisen immer am Bauch trage!



Nach 3 Tagen erreichte ich dann endlich Iguazu, im Eck, wo Paraguay, Argentinien und Brasilien zusammenstoßen. Hier herrschte tropische Hitze und ich war eine halbe Stunde nach der Ankunft bereits im (trüben) Pool meiner leider recht miesen Unterkunft. Einen ganzen Tag verbrachte ich im Naturpark auf argentinischer Seite. Es gibt verschiedene Wege unter- und oberhalb der Fälle, die allesamt atemberaubende Blicke auf dieses Naturwunder eröffnen. Noch nie zuvor habe ich solch gewaltige Wassermassen hinabstürzen gesehen! Egal, wohin man schaut, überall Wasserfälle!





Außerdem gibt es hunderte Schmetterlinge, die sich furchtlos auf den Menschen niederlassen und freche Nasenbären, die auf Futtersuche sind.






Mittags fuhr ich mit dem Boot zu einer Insel, wo man am Rand des Wassers baden kann und ebenfalls auf schönen Wegen zu verschiedenen Aussichtspunkten wandern kann. Man kann sich irgendwie gar nicht sattsehen an diesen Naturgewalten. Der Teufels-Schlund ist eine Stelle, wo von drei Seiten Wasserfälle runtertosen und nur eine Seite ist frei für den Abfluss.







Am nächsten Tag nahm ich mir noch drei Stunden Zeit für die brasilianische Seite der Fälle und kam so auch noch zu einem brasilianischen Stempel in meinem Pass. Von dieser Seite sieht man noch mehr Wasserfälle, ein gewaltiges Panorama und auf einigen Stegen wird man patschnass vom Wasserstaub, aber bei der Hitze ist das nur angenehm. Angesichts dieses Schauspiels kommt man sich plötzlich ganz winzig vor!




... und auch mein Beschützer (von Alex) ist immer mit dabei:

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