Samstag, 26. November 2011

Salar de Uyuni - der wilde Südwesten Boliviens

Die Busfahrt nach Uyuni war ein Wahnsinn. Straßenblockaden um 3 Uhr früh, alle mussten aus dem Bus raus, der Bus runter von der Straße ins Gelände, dann fuhren wir auf einer extrem holprigen Straße weiter. Ob das eine Umfahrung oder die reguläre Straße war, weiß ich bis heute nicht. Es war wie ein Dauererdbeben der Stärke 7, und das 4 Stunden lang bis Uyuni. Mein Sitznachbar, Clinton aus Adelaide, und ich haben dann unsere letzten Vorräte an Schokolade und Erdnüssen geteilt und diese praktisch schlaflose Nacht durchgeplaudert. Nach einem gemeinsamen Frühstück gingen wir auf dieselbe Tour, aber bei verschiedenen Agenturen: 3 Tage mit dem Jeep durch die wilde Landschaft Südboliviens.


Ich bin wieder in einer sehr jugendlichen Gruppe gelandet, 5 Jungs im Alter von Chris und Matthias. Nach Besichtigung des Zug-Friedhofs ging es auf den Salar. Wasser gibt es nur in der Regenzeit, sonst ist es eine riesige Salzwüste mit bis 50 m Salzschicht. Endloses Weiß, die Berge scheinen zu schweben und die Burschen waren ganze Zeit damit beschäftigt, lustige Fotos zu schießen. Überhaupt hatten sie dieselben dummen Ideen wie meine Buben zu Hause.




Nach einem Lunch im Salz-Hostal (alles aus Salz, nur kein Salzstreuer am Tisch) fuhren wir zur „Fisch-Insel“ Incahuasi, die voller riesiger Kakteen war. Zum Sonnenuntergang waren wir am Rand des Salzsees und dann übernachteten wir in einem einfachen Salz-Hotel, wo man für 10 Bolivianos (ca. 1 €) sogar eine warme Dusche bekam.




Am 2. Tag ging es zu Mumiengräbern, zu verschiedenen Lagunen mit Unmengen von Flamingos und zu Plätzen, wo der Wind bizarre Felsformationen erzeugt hatte. Der schönste See war die Laguna Colorada. Übernachtet wurde in einer sehr einfachen Herberge im 6-Bett-Zimmer ohne Dusche. Mit den Burschen hab ich letztendlich sogar mit Biertrinken und Kartenspielen begonnen – ja, denn der Wein am Vorabend war so grauslich, da war das Bier noch besser. 








Am 3. Tag starteten wir schon um 5 Uhr früh, sahen in der Morgendämmerung Geysire bei eisigen Temperaturen und nahmen schließlich ein Bad in einer heißen Quelle (wirklich heiß!), wobei daneben das Wasser zu Eis gefroren war.


Nachdem wir die grüne Lagune besichtigt hatten, luden wir den Brasilianer der Gruppe bei der chilenischen  Grenze ab und fuhren dann mit einer Lunchpause 7 Stunden durch endlose karge, unbelebte Landschaft zurück nach Uyuni.


Ich nahm mir ein Hotelzimmer, denn ich hatte genug von Autofahren und wollte eine gemütliche Nacht verbringen. Als ich am nächsten Tag in einem Cafe Falco mit "Auf der Flucht" hörte, passte das ganz gut. Es war sehr interessant und schön, aber vom wilden Bolivien hab ich jetzt genug. Straßenblockaden, Busse, denen mit Steinen die Fenster eingeworfen werden, unbeschreibliche Straßen, unfreundliche Händler, ...
Sie hassen die Touristen offenbar, weil die reicher sind als sie selbst. Dass sie auch ganz gut vom Tourismus leben, haben sie offenbar noch nicht kapiert.

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