Dienstag, 30. August 2011

Fahrt nach Lovina

Heute ist definitiv nicht mein Tag! Um 6.45 Uhr schickte so ein chinesischer Clan seine Kids in den Pool, die sich dort so aufführten, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Auch meine Intervention half nichts. Also unfreiwillige Tagwache vor 7 Uhr. Die Fahrt nach Lovina war ein Wahnsinn. Statt der angesagten drei Stunden war ich fast sechs Stunden unterwegs, in einem ältlichen, unklimatisierten Bus. Der Shuttle hat mich schon eine halbe Stunde zu spät abgeholt, außerdem stoppten wir noch in Ubud. Dann gab es jede Menge Stau, zeitweise haben wir 500m pro halbe Stunde gemacht. Baustellen, Märkte wegen Ramadan-Ende, so viel Verkehr wie noch nie. Nach 4-5 Stunden ist ein Chinese draufgekommen, dass er im falschen Bus sitzt. Der wollte von Ubud nach Sanur und ist im Bus nach Norden gelandet, obwohl der Fahrer ausdrücklich noch ausgerufen hat, wo er hinfährt. Den hat er dann auch noch irgendwo abgesetzt und anscheinend einen Rücktransport organisiert. Zumindest gab´s bei der Ankunft in Lovina noch eine Mahlzeit, die im Ticket beinhaltet war. Als ich endlich beim Hotel abgesetzt wurde, wussten sie nichts von einer Reservierung, obwohl ich bereits angezahlt hatte. Zum Glück hab ich alles im Netbook gespeichert. Sie mussten erst ein Zimmer putzen und herrichten. Das Zimmer dürfte total neu oder frisch renoviert sein. Oh, wie ich mich auf die Dusche freute! Aber: Es kam kein warmes Wasser. Als ich in die Rezeption ging, um mich zu beschweren, lernte ich wieder mal das balinesische Gemüt kennen. Man erklärte mich ganz ruhig und lächelnd, dass das Zimmer heute und auch morgen kein Warmwasser hätte, weil „something broken“ war. Ich bezweifle, ob es überhaupt schon ans Warmwasser angeschlossen ist. Aber ich könnte morgen in ein anderes Zimmer wechseln, wenn ich das möchte. Klar, immerhin hab ich „hot and cold shower“ gebucht und bezahl ja auch dafür. Wenn sie es gleich gesagt hätten, hätte ich halt nicht so viel ausgepackt!
Die Anlage ist nicht so schön wie in Sanur, aber meist ist entweder das Zimmer oder der Garten schön. Wenn beides passt, ist es ein Glücksfall. Immerhin gibt es hier einen richtigen Strand, gleich am Hotel, und ich konnte mal einen schönen Sonnenuntergang erleben.





Wenn man so quer durchs Land fährt, kann man so einiges sehen, was für uns schon sehr "strange" wirkt. Da gibt es Gegenden, wo sie die Wäsche nicht an die Leine hängen, sondern am Straßenrand (!) ins Gras legen oder -  sofern vorhanden - über die Leitschiene hängen. Wie sauber die wohl dann ist!? Ich wasche jetzt auch nur mehr selber, denn nach dem letzten Wäscheservice roch das T-Shirt so seltsam, dass ich es gar nicht anziehen mag. 

Montag, 29. August 2011

Ausflug zu Kraftplätzen

Heute stand als Abschluss meiner schamanischen Erfahrungen eine Tour zu einigen kraftvollen Plätzen in Bali auf dem Programm. Da ich ja schon einiges gesehen hatte, durfte ich auswählen, wohin es gehen sollte, damit ich noch was Neues sehe. Wir fuhren zur Höhle Goa Gajah und zum Dschungeltempel Gunung Kawi. Beides wunderschöne Orte mit kraftvoller Energie. Ich konnte wieder einige Opferzeremonien und Segnungen  miterleben. Es ist in etwa so wie bei uns in den Wallfahrtsorten, nur halt auf Hindu-Art.





Ansonsten war es eine ruhige, gemütliche Woche, in der ich einige neue Perspektiven für mein Leben mitnehmen konnte und neue Ideen entwickelte, was meine Zukunft betrifft.
Einmal hab ich es sogar geschafft, früh morgens den Strand entlang zu laufen. Die Massage am Vormittag kam gerade recht, denn meine Muskulatur hat gleich gemeldet, dass sie daran nicht mehr richtig gewöhnt ist.


Morgen geht die Reise weiter nach Lovina, wo ich für vier Tage ein Hotel gebucht habe.

Freitag, 26. August 2011

Sanur

Seit Dienstag bin ich nun also in Sanur, wo ich mich mit Massagen verwöhnen lasse, die Sonne und den Pool genieße, viel lese und bummeln gehe und dazwischen habe ich Seminare über Schamanismus und Besuche bei einem schamanischen Heiler und einem Seance-Medium. Ich probier einfach alles aus, lasse es auf mich wirken und bilde mir meine eigene Meinung dazu. Den wahren Heilungserfolg werde ich erst zu Hause nach meiner nächsten Schilddrüsenkontrolle beurteilen können, aber eine energetische Harmonisierung ist es allemal.



 Das Hotel ist sehr schön, nur das Frühstück ist sehr eintönig und dürftig. Aber man kann sich hier rundherum so billig und gut ernähren, dass es kein Problem ist. Ich lese schon am dritten Buch, bis jetzt konnte ich meine Bücher jedes Mal im Hotel austauschen - sogar gegen deutschsprachige!



Der Strand ist ca. 300m entfernt und endlos lang und fast menschenleer. Das kommt daher, dass die Hotels schöne Pools haben und das Meer auch hier nicht wirklich zum Baden geeignet ist. Vor dem Riff ist es sehr seicht und voller Wasserpflanzen, hinter dem Riff gibt es wilde Wellen, die sich am Riff brechen. Es geht ein relativ starker Wind, daher sieht man etliche Kite-Surfer. Zum Spazierengehen ist der Strand aber schön, vielleicht schaff ich es doch noch mal, morgens so früh aufzustehen, dass ich mal laufen gehen kann.



Heute abend bin ich kurzentschlossen in einen der Spas gegangen, die es hier zu hunderten in jeder Stadt gibt, und hab mir die Haare schneiden lassen. Preis: € 3,50 !!!! Und ich bin sehr zufrieden! Die schneiden hier trocken, ohne Wäsche und dem ganzen Schnickschnack und das Ergebnis sieht genauso aus wie zu Hause, nur kostet es da mehr als das 10-fache. In den Spas kann man auch zu sehr günstigen Preisen Massagen, Maniküre, Pediküre, Peelings usw. bekommen. Meine Masseurin kommt allerdings ins Hotelzimmer.
Ja, so vergeht die Zeit eigentlich sehr schnell und ich plane schon meine letzte Woche auf Bali. Wahrscheinlich werde ich noch ganz rauf in den Norden fahren und dann die letzten Tage im Süden in Flughafennähe verbringen.


Dienstag, 23. August 2011

Sanur, Schamanismus-Woche

Meine Zeit in Ubud ist leider kürzer als geplant ausgefallen, da ich mich nach einem Lontar-Reading kurzentschlossen zur schamanischen Spurensuche in Sanur angemeldet habe. In Ubud war ich noch im Monkey Forest. War ein Erlebnis und ich habe etliche Fotos und Filme gemacht, von denen ich natürlich etliche wieder löschen muss, aber einige sind ganz gut gelungen.






Dann Stadtbummel, bei dem ich mir einige winzige Kleinigkeiten gekauft hab, wie z.B. einen Kühlschrank-Magnet und ein Fußbändchen. Mehr geht leider nicht ins Gepäck. Und dann ab in den Pool, den ich eine Weile ganz für mich allein hatte – paradiesisch. Abends ging ich noch zu einer Legong-Aufführung hinunter ins Zentrum. Ich war über eine Stunde früher dort und hatte einen super Platz in der 1. Reihe Mitte, aber 30 Minuten vor Beginn begann es zu regnen! Der erste Regen, seit ich hier bin. Da es binnen weniger Minuten sogar durchs Dach regnete, wurde das Ganze auf die andere Seite der Straße in ein anderes Gebäude verlegt und ich war meinen Super-Platz wieder los. Bis alles übersiedelt war, hatte es zu regnen aufgehört. Aber ich saß dann trotzdem vorne, aber eben ganz auf der Seite. Die Tänze waren sehr schön, aber ein bisschen lang.




Heute, Dienstag, bin ich mit Bus und Bemo nach Sanur gefahren und habe dann gleich eine Einführung und eine erste Heilbehandlung bei einem Schamanen gehabt. War ein unbeschreibliches Erlebnis, auf die Auswirkungen bin ich nun gespannt.

Samstag, 20. August 2011

Sightseeing-Tour, Ubud

Für die Fahrt nach Ubud nahm ich mir ganz nobel einen klimatisierten Wagen mit Fahrer und machte gleich eine Tagestour mit einigen Besichtigungen draus. Ich hoffte, so auch gleich einiges über Land und Leute zu erfahren. Als ich meinem jungen Fahrer jedoch ein paar Fragen stellte, die er immer nur mit einem Lachen und „yes, yes“ beantwortete, war mir schnell klar, dass sich unsere Unterhaltung auf die Zielangaben und „I wait here for you“ beschränken würde.
In Semarapura (Klungkung) schaute ich mir den königlichen Gerichtshof an.



Dann fuhren wir zum „Mothertemple“  in Besakih, einer gewaltigen Tempelanlage, wo ich einen Guide fand, oder besser gesagt, er mich, der wirklich fließendes Englisch sprach und mir sehr viel über die balinesische Religion, Kultur usw. erzählte. Dem gab ich dann gerne das Doppelte der vorher ausgehandelten Summe, denn das war wirklich interessant. Ich weiß jetzt z.B. warum die kleinen Tempel bei den Häusern alle mit scharz-weiß-karierten Tüchern eingehüllt sind. Schwarz bedeutet das Böse, die Dämonen und weiß das Gute, die Götter. Beide müssen sich das Gleichgewicht halten, damit Harmonie herrscht. Es entspricht dem Yin-Yang-Prinzip. Ich erfuhr auch viel über Bestattungsrituale, da im Tempel gerade ein solches vorbereitet wurde. 





Als wir dann weiter zum Lake Batur fuhren und schon für die Benützung der Straße eine Gebühr eingehoben wurde, beim Stehenbleiben zum Fotografieren des Sees wieder Parkgebühr zu bezahlen war und dann noch einmal das Ticket für den Tempel (Pura Ulun Danu Batur), hatte ich langsam genug. Dann wollte man noch eine Leihgebühr für ein Schultertuch, aber ich hatte eh meine Weste in der Tasche. Es war zwar für unsere Verhältnisse kein großer Betrag, aber das dauernde Abkassiertwerden ist schon lästig.




Nach dieser Tempelbesichtigung hatte ich ziemliche Kopfschmerzen und war froh, dass wir nach einer Stunde in Ubud waren. Hier wohne ich jetzt in Nicks Hidden Cottages und es sieht gut aus! Das einzige Geräusch ist das Plätschern eines Wasserspeiers in den Pool, aber weit und breit kein Verkehr. Ich legte mich gleich ins Bambus-Himmelbett und schlief mir mein Kopfweh weg. 




Zum Abendessen muss ich auf einem dunklen, unasphaltierten Gässchen durch die Reisfelder ca. 300m bis zum nächsten Restaurant zurücklegen. Beim 2. Mal hatte ich schon meine Stirnlampe mit dabei. Der Zugang zum Hotel ist sehenswert. Ein ca. 80cm breiter Betonsteg mitten durch die Reisfelder, d.h. links und rechts Sumpf. Mit einem Rausch kommt man da besser nicht heim ;-)



Am Samstag ließ ichmich nach einem gemütlichen Frühstück auf der Terrasse einige Stunden durch die Stadt treiben. Obwohl ich hier mitten in den Reisfeldern wohne (etwa wie bei uns zwischen den Weingärten), sind es nur 10-15 Minuten Fußweg bis ins Zentrum. Und der Weg durch den Park von Nicks-Pension ist ebenso paradiesisch wie der Garten hier. 



Unten im Zentrum herrscht geschäftiges Treiben, viele Autos, Motorräder und Touristen. Es gibt jede Menge Geschäfte, Banken, Boutiquen, Galerien und Restaurants. Irgendwann verschluckte mich der riesige, zweigeschoßige Markt, um mich dann an einem anderen Ende wieder auszuspucken, nachdem ich ausgiebig von diversen Händlern bearbeitet worden war, doch ihre einzigartigen, wundervollen Waren zu kaufen.




Einiges ist ja wirklich schön, aber da in meinem Rucksack gerade noch Platz für ein Paar Ohrringe ist, wird sich meine Kaufwut wohl in Grenzen halten. Es sei denn, ich finde noch ein wirkliches „Must-have“, dann müsste ich wohl ein Paket auf Schiffsreise nach Europa schicken …
Nachdem ich den Bio-Markt, der im Reiseführer stand, nicht gefunden hatte, stärkte ich mich gegen 14 Uhr in einem der unzähligen Restaurants, kaufte ein Überlebenspaket fürs Hotel ein (Wasser, Croissant, Pringles) und schwang mich um 15 Uhr in den Pool. Die anschließende, schon dringend notwendige Haarwäsche musste mangels Warmwassers (Stromausfall) leider ausfallen.

Donnerstag, 18. August 2011

Candi Dasa, Padang Bai

Am Montag kam ich nach Candi Dasa. Bei einem Erkundungsgang stellte ich fest, dass ich wieder in der Zivilisation gelandet bin. Es gibt Läden, wie wir sie von südlichen Touristenorten in Europa kennen und Restaurants. Hab mir zur Feier des Tages gleich "Luxus pur" gegönnt: eine Dose Pringles, kostet für hiesige Verhältnisse ein Vermögen, aber noch immer billiger als bei uns.  Das Restaurant von meiner Anlage lag direkt am Meer. Der Strand beschränkte sich auf ca. 50 m² Sandfleck, auf dem ein typisches balinesisches Boot für Tauch-und Schnorchelausflüge lag. Trotzdem hab ich als einzige ein kurzes Bad gewagt, war aber nicht sehr ergiebig.


Zum Baden fährt man hier zum „White Sand Beach“, zu dem ich mich dann auch einmal per Motorbike führen ließ. Das Motorradfahren macht mir zunehmend Spaß, selber fahren möchte ich aber noch immer nicht im Linksverkehr. Hier fährt alles Motorrad, was man sich nur vorstellen kann. Auch Kinder und Mütter mit Babys im Tragetuch. Angeblich herrscht Helmpflicht, aber keiner pfeift sich drum. Nicht einmal die Polizei. Wer will, hat halt einen auf. Wenn man sich eine Mitfahrgelegenheit ausgehandelt hat, springt man einfach auf und es geht los. Da die aber den ganzen Tag nichts anderes tun als biken, sind sie auch einigermaßen sicher unterwegs. Auf der Fahrt habe ich die ersten frei herumlaufenden Affen gesehen.
Einmal wollte ich zum Abendessen mal was anderes als immer nur Reis und Nudeln bestellen, also wählte ich Fisch. Sie versprachen mir, ihn „not spicy“ zuzubereiten. Was dann kam, brannte wie Feuer. Ich konnte nicht einmal die Hälfte essen, hielt mich dann an den ungesalzenen Reis und das wars dann wieder für eine Weile mit Experimenten bezüglich Essen. Süßes ist auch abgehakt, denn der Linsenbrei mit Bananen, den sie Blackbean-Pudding nennen, konnte mich nicht wirklich überzeugen.
Am Dienstagabend wollte ich mir noch einen Drink holen vor der Bettruhe und kam im Nachbarrestaurant zu einem Privatkonzert einer Live-Band, bei der ich die meiste Zeit der einzige Zuhörer war.
Ich bin immer wieder begeistert über die Pflanzenwelt hier, aber so viel Dreck rundherum hab ich auch noch selten gesehen. Was mir positiv auffällt ist, dass es praktisch keine Moskitos gibt.


Nach 3 Tagen Candidasa hatte ich genug gesehen und fuhr per Bemo weiter nach Pang Bai.
Padang Bai kann man vergessen, wenn man nicht gerade zu den Inseln übersetzen will. Nur Dreck überall. Die Herberge ist zwar sehr einfach, aber sauber, man zieht sogar draußen die Schuhe aus. Auch die anderen Häuser scheinen mir innen sauber zu sein, aber die Umgebung ist eine einzige Müllhalde. Über einen Hügel und viel Mist bin ich heute zu einem weiteren White Sand Beach geklettert. Der Strand wär ja ok gewesen, aber auch sehr verschmutzt und die Wellen sehr hoch. Ich begnügte mich damit, den tosenden Wassermassen zuzusehen. Hatte keine Lust, mich da durchstrudeln zu lassen.


Da ich kein Quartier auf einer der Gili Islands bekommen konnte, fahr ich morgen weiter nach Ubud.

Montag, 15. August 2011

Ich bewege mich langsam weiter ...

Samstag mit Zahnschmerzen und Kopfweh aufgewacht. Der linke Weisheitszahn schiebt wieder an.
Doch bis zum Frühstück, als ich die Schmerztablette nehmen wollte, war es schon besser. Allerdings ist der Umgebungslärm in meinem neuen Quartier auch nicht grad förderlich bei Kopfschmerzen. Irenes Homestay war als Ruhe- und Meditationsoase beschrieben, ich habe telefonisch einen sehr günstigen Preis erhandelt (€ 16,50) und bin heute mit Taxi bis vor die Tür gefahren. Der Bungalow hier ist wirklich sehr rustikal, was ich noch in Kauf genommen hätte, denn der Garten mit Pool ist wirklich ein Paradies, wäre da nicht die Baustelle nebenan, die den ganzen Tag Maschinenlärm verbreitet, so dass an Ruhe nicht zu denken ist. 


 Die Nacht war sehr lang, weil ich, noch immer kränkelnd, schon um 20 Uhr eingeschlafen bin. Da sich vor dem Hunger noch der Schlaf einstellte, fiel das Abendessen aus und so nahm ich gestern außer dem Frühstück nur einen kleinen Obstteller und ein paar Crackers zu mir. Die Zusatz-Kilos der Abschiedsfeiern wären somit ausgeglichen :-)
Einige Male weckte mich ein Vogel mit seinem lauten, komischen Ruf. Es hörte sich an, als würde er direkt über meinem Bett sitzen, ich konnte aber nichts sehen, also muss er am Dach gewesen sein. Um 6.30 Uhr ging ich schließlich zum Strand, sah aber wegen starker Bewölkung keinen Sonnenaufgang. 

Nach dem Frühstück, als der Baulärm wieder losging, machte ich mich auf den Weg zum Wassertempel von Ujung. Die angegebene halbe Stunde war fast eine ganze und dann war die Anlage auch noch geschlossen. Aber in diesem Fall war ohnehin der Weg das Ziel. Ich sah wieder einmal das Bali abseits von jeglichem Tourismus. Bauern, die in Hütten hausen und sich und ihre Wäsche im Fluss waschen. Frauen, die Lebensmittel (Kartoffeln oder Früchte) am Gehsteig zum Trocknen auslegen usw. Am Rückweg kaufte ich 2 köstliche Bananen, das Stück um ca. 0,04 €. Ziemlich verschwitzt, aber ohne Sonnenbrand kam ich wieder zurück. Dann hieß es schwimmen und relaxen.



Um 17 Uhr gab es dann eine heilige Zeremonie der Einheimischen am Strand, der ich beiwohnen konnte. Es gab einen Riesen-Menschenauflauf, bunte Altäre, es wurden verschiedene Opfergaben verteilt, Fotos herumgereicht und vogelscheuchenartige weiße  Dinger  getragen und am Ende falteten alle die Hände, Wasser wurde verspritzt und dann löste sich das Ganze wieder auf. Da die Menschen hier fast täglich irgendwas zelebrieren, war es nicht schlimm, dass mir keiner die Bedeutung der Zeremonie erklären konnte.



Heute früh fuhr ich weiter zum nächsten Plätzchen, ein Bungalow in Candidasa. Hier gibt es zum ersten Mal viele Touristen und damit natürlich auf sie ausgerichtete Restaurants und Shops. Draußen gibt es grad wieder irgendeine Festivität, die gar nicht spirituell von lauten Techno-Klängen begleitet wird. Das zur Anlage gehörende Restaurant liegt direkt am Meer und das wird sicher ein nettes Plätzchen zum Frühstücken sein.

Freitag, 12. August 2011

Angekommen!

Nach 30-stündiger Reise (Flug London-Hongkong-Denpasar, dann 3h Autofahrt nach Tumbalen zum Hotel) war ich etwas ferngesteuert und wollte nur noch schlafen. Das tat ich dann auch gleich 12 Stunden in einem durch und so begann mein Baliaufenthalt tatsächlich erst am 11.August vormittags.
Das Hotel ist schön, ich bewohne ein geräumiges 3-Bettzimmer mit Bad, Klimaanlage und Kühlschrank um einen Preis, den man bei uns für weit weniger Komfort bezahlt. Allerdings liegt es zwar am Meer, aber ohne Strand. Baden kann man nur im Pool. Statt Strand gibt es einige Buchten mit schwarzem Lavagestein. Das Meer ist warm, ich war aber nur mit den Füßen drin. Da sonst niemand dort badet, war es mir auch nicht ganz geheuer.

Das Hotel wird eigentlich nur von Tauchern belegt, die hier in der Umgebung tolle Tauchreviere haben. Da mein Tauchkurs 19 Jahre zurückliegt, ist das derzeit kein Thema für mich. Ich möchte zuerst einmal das Land erkunden, bevor ich unter Wasser gehe. Ein weiterer Nachteil ist, dass es an der lauten Durchzugsstraße liegt. Aber ich habe heute schon ein neues Hotel in der Nähe vom Amlapura gebucht, allerdings auch ohne Strand, aber hoffentlich ruhiger. Kostet nur mehr 16,50 Euro - alles Verhandlungssache, im Internet stehen da ganz andere Preise. Ich werde mich jetzt einfach Richtung Süden vorarbeiten und dort bleiben, wo es mir am besten gefällt.
Das ursprüngliche Bali abseits des Tourismus habe ich heute schon kennengelernt.
Meine erste Erkundungstour war gleich eine Hardcore-Bali-Erfahrung. Öffentlicher Bus heißt: ca. 50 Jahre altes Vehikel kurz vor der Auflösung, besetzt mit nur Einheimischen (die Touristen fahren anscheinend alle nur Mietwagen oder Guided Tours), keiner spricht Englisch. Trotzdem kam ich ins Zentrum von Amlapura, wo ich mal beim Geldautomaten nachtankte und eine balinesische Wertkarte für mein altes Handy erstand, was mir die Zimmersuche hier sehr erleichtert. Ich besuchte das "Einkaufszentrum" - nicht das, was wir unter Shopping City verstehen, sondern ein ziemlich heruntergekommenes Kaufhaus, aber mit großem Angebot. Dann entdeckte ich noch zwei Paläste und später ließ ich mich mit einem Bemo-Taxi (Sammeltaxi) zum Wasserpalast in der Nähe führen. Bemo ist ein Erlebnis für sich. Nichts für Menschen mit Berührungsängsten. In dem Minivan mit Bänken entlang der Ladefläche zählte ich 11 Personen und etliche Säcke, Körbe und Töpfe. Die Frauen fahren so vom Einkauf am Markt heim, vollbepackt mit Dingen, die die verschiedensten Gerüche ausströmen. Gott sei Dank bleibt die Tür immer offen (angebunden am Vordersitz), sonst würde man wohl den Erstickungstod sterben.

Erste Eindrücke kurz zusammengefasst: Die Menschen leben unter einfachsten Verhältnissen, sind sehr freundlich, Touristen wird mit Freude das Geld aus der Tasche gezogen - ich muss noch härter verhandeln!
Üppige Vegetation, Palmenwälder, Reisfelder, bis jetzt keine Mücken. Linksverkehr, deshalb hab ich mich noch nicht getraut, ein Moped zu mieten, was natürlich sehr praktisch wäre. Es regiert die Hupe. Schulkinder tragen alle Uniform und marschieren auf den Straßen im Gleichschritt zu irgendwelchen Schlachtrufen.
Wohin man sieht, Opfergaben für die Götter, damit sie die Dämonen fernhalten. Altäre, Blumennester und Räucherstäbchen vor jedem Haus, in jedem Hof, auch im Hotel.