Freitag, 12. August 2011

Angekommen!

Nach 30-stündiger Reise (Flug London-Hongkong-Denpasar, dann 3h Autofahrt nach Tumbalen zum Hotel) war ich etwas ferngesteuert und wollte nur noch schlafen. Das tat ich dann auch gleich 12 Stunden in einem durch und so begann mein Baliaufenthalt tatsächlich erst am 11.August vormittags.
Das Hotel ist schön, ich bewohne ein geräumiges 3-Bettzimmer mit Bad, Klimaanlage und Kühlschrank um einen Preis, den man bei uns für weit weniger Komfort bezahlt. Allerdings liegt es zwar am Meer, aber ohne Strand. Baden kann man nur im Pool. Statt Strand gibt es einige Buchten mit schwarzem Lavagestein. Das Meer ist warm, ich war aber nur mit den Füßen drin. Da sonst niemand dort badet, war es mir auch nicht ganz geheuer.

Das Hotel wird eigentlich nur von Tauchern belegt, die hier in der Umgebung tolle Tauchreviere haben. Da mein Tauchkurs 19 Jahre zurückliegt, ist das derzeit kein Thema für mich. Ich möchte zuerst einmal das Land erkunden, bevor ich unter Wasser gehe. Ein weiterer Nachteil ist, dass es an der lauten Durchzugsstraße liegt. Aber ich habe heute schon ein neues Hotel in der Nähe vom Amlapura gebucht, allerdings auch ohne Strand, aber hoffentlich ruhiger. Kostet nur mehr 16,50 Euro - alles Verhandlungssache, im Internet stehen da ganz andere Preise. Ich werde mich jetzt einfach Richtung Süden vorarbeiten und dort bleiben, wo es mir am besten gefällt.
Das ursprüngliche Bali abseits des Tourismus habe ich heute schon kennengelernt.
Meine erste Erkundungstour war gleich eine Hardcore-Bali-Erfahrung. Öffentlicher Bus heißt: ca. 50 Jahre altes Vehikel kurz vor der Auflösung, besetzt mit nur Einheimischen (die Touristen fahren anscheinend alle nur Mietwagen oder Guided Tours), keiner spricht Englisch. Trotzdem kam ich ins Zentrum von Amlapura, wo ich mal beim Geldautomaten nachtankte und eine balinesische Wertkarte für mein altes Handy erstand, was mir die Zimmersuche hier sehr erleichtert. Ich besuchte das "Einkaufszentrum" - nicht das, was wir unter Shopping City verstehen, sondern ein ziemlich heruntergekommenes Kaufhaus, aber mit großem Angebot. Dann entdeckte ich noch zwei Paläste und später ließ ich mich mit einem Bemo-Taxi (Sammeltaxi) zum Wasserpalast in der Nähe führen. Bemo ist ein Erlebnis für sich. Nichts für Menschen mit Berührungsängsten. In dem Minivan mit Bänken entlang der Ladefläche zählte ich 11 Personen und etliche Säcke, Körbe und Töpfe. Die Frauen fahren so vom Einkauf am Markt heim, vollbepackt mit Dingen, die die verschiedensten Gerüche ausströmen. Gott sei Dank bleibt die Tür immer offen (angebunden am Vordersitz), sonst würde man wohl den Erstickungstod sterben.

Erste Eindrücke kurz zusammengefasst: Die Menschen leben unter einfachsten Verhältnissen, sind sehr freundlich, Touristen wird mit Freude das Geld aus der Tasche gezogen - ich muss noch härter verhandeln!
Üppige Vegetation, Palmenwälder, Reisfelder, bis jetzt keine Mücken. Linksverkehr, deshalb hab ich mich noch nicht getraut, ein Moped zu mieten, was natürlich sehr praktisch wäre. Es regiert die Hupe. Schulkinder tragen alle Uniform und marschieren auf den Straßen im Gleichschritt zu irgendwelchen Schlachtrufen.
Wohin man sieht, Opfergaben für die Götter, damit sie die Dämonen fernhalten. Altäre, Blumennester und Räucherstäbchen vor jedem Haus, in jedem Hof, auch im Hotel.

3 Kommentare:

  1. Klingt ja sehr abenteuerlich, ein wenig erinnert es mich an unser Thailand!
    Weiterhin viele neue Eindrücke wünscht
    Elisabeth

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  2. Der Bericht macht Fernweh! Das ist echt gemein von dir.
    Bezüglich dem Baden im Meer hab ich (wird wohl schon 10-15 Jahren her sein) erlebt, dass einer Engländerin, mit der ich am Strand war, ein T-Shirt ins Wasser nachgebracht wurde. Der Bikini wurde von den Einheimischen so nicht akzeptiert. Tja, Indonesien ist halt ein muslimisches Land.
    Noch viel Spaß
    Harald

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  3. Na, Baden mit Bikini ist bis jetzt akzeptiert worden, aber danke für den Hinweis, Harald!

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