Sonntag, 30. Oktober 2011

Sooo viel zu tun und zu erleben!

Da schon die ersten Reklamationen eintreffen, wo meine Posts bleiben, kann ich euch nur auf später vertrösten. Es geht mir so gut, dass ich gar keine Zeit zum Schreiben habe. Ein Erlebnis jagt das andere und um 3 Uhr früh (in 3 Stunden) breche ich zu einer 2-Tages-Trekkingtour auf. Dem Ica-Erdbeben (6.9) bin ich knapp entgangen, habe die Stadt ca. 12 Stunden zuvor verlassen - gutes Timing!

Melde mich mit mehr Information, wenn ich wieder mal zum Verschnaufen komme!

Montag, 24. Oktober 2011

Mit 24 Stunden Verspätung endlich in Lima!

Am Weg von Galapagos nach Lima strandete ich in Quito. Mein Weiterflug wurde nach stundenlangem Warten abgesagt, mein Gepäck war nicht auffindbar, und ich verbrachte die Nacht in einem Luxushotel in Quito auf Kosten der Fluggesellschaft. So weit so gut. Am nächsten Morgen erfuhr ich, dass mein Rucksack schon in Lima war, verbrachte vier Stunden am Flughafen mit Verhandlungen im LAN-Büro, damit sie mir eine Bestätigung für die Versicherung ausstellen - vergeblich. In Lima war ein Hotel gebucht, das ich nicht erreichte, ich wusste nicht mal, ob der Flug am nächsten Abend sicher war, hatte nichts zum Umziehen (im Hotel gab es einen schönen Pool, aber ich hatte keinen Bikini dabei) und keinen Beleg für mein Gepäck. Auch den hatte das LAN-Personal mir abgenommen und nicht zurückgegeben.

                                                     Warten in Quito

Letztendlich ging dann aber doch noch alles gut aus. Ich flog 24h später, bekam mein Gepäck in Lima zurück und kam um halb zwei Uhr früh endlich in meinem Hotel ins Bett.
Lima ist teilweise alt, verfallen und dreckig, in der Altstadt bemüht man sich aber sehr um ein zeitgemäßes Straßenbild. Es gibt schöne Paläste im Kolonialstil, etliche Kirchen und Museen und auch viele schöne Geschäfte. Hier haben die meisten am Sonntag offen und es gibt leistbare, modische Ware. Ich merkte, dass ich schon Schuh- und Klamotten-Entzugserscheinungen habe. Immer dasselbe Gewand ist schön langsam ziemlich öd. Wäre mein Rucksack nicht eh schon am Platzen, ich hätte glatt einen Kaufrausch bekommen. So blieb es bei zwei Stücken, dafür kann ich was Altes wegwerfen und muss einmal weniger waschen. Und so viele Schuhgeschäfte! Ich glaube, morgen müssen noch Ballerinas her. Immer nur Trekkingschuhe, -sandalen oder Flip-Flops – ich brauche Abwechslung! 








Das Wetter war schön warm und sonnig, perfekt für einen Stadtbummel. Mittags aß ich ein vorzügliches Menü (Getränk, Vorspeise, Hauptspeise) um 2,50€. Reis und Bohnen als Beilage zu Fisch wäre mir zwar nicht eingefallen, hat aber gut geschmeckt.
Auf einem Taschen- und Koffermarkt fand ich endlich einen großen, sehr billigen Rucksack. Bei meinem reißen schon die ersten Nähte, weil er immer so voll ist. Dann war es Zeit für meinen ersten Pisco Sour – lecker – sicher nicht der letzte!




Immer wieder kam ich an Plätzen vorbei, die der reinste Rummelplatz waren. Soo viele Menschen, Live-Musik, Ballonverkäufer, Straßenkünstler, wirklich unterhaltsam.




Freitag, 21. Oktober 2011

Die letzten zwei Tage auf den Inseln

Während Seymour eindeutig die Vogelinsel war und Santa Cruz die Schildkröten-Insel, war Plaza die Seelöwen und Iguana-Insel. Was sich da für ein Schauspiel geboten hat, ist schwer zu beschreiben. Ich habe Landechsen aus nächster Nähe beim Fressen zugeschaut, sie laufen dir einfach überall über den Weg. Man soll ja nicht näher als 1,50m an die Tiere herangehen, aber die Tiere wissen das umgekehrt nicht und eine Echse wollte offenbar meine Zehen kosten.




Die Seelöwenmütter säugen ihre Babys, von denen die meisten erst eine Woche alt waren, auf den Felsen, die Junggesellen unter den Seelöwen ziehen regelrechte Shows vor den Menschen ab. Wenn sie grad nicht zu faul sind, watscheln sie mitten durch die Gruppe, sodass man ihnen ausweichen muss, posieren,  klettern die Klippen hinunter und warten dort auf die perfekte Welle. Wenn die kommt, springen sie mitten hinein und mit der Welle kommen sie auch wieder aus dem Wasser. Ich könnte ihnen ewig zuschauen!






Der letzte Ausflug führte auf die Insel Bartolomé, auf der es kaum Leben, dafür aber umso schönere Landschaft gibt. Sie besteht aus bizarren Lavamassen und man klettert einen Holzsteg bis zum Leuchtturm hinauf, um dann eine herrliche Aussicht zu genießen. Auf der Fahrt dorthin sah ich riesige Mantarochen im Wasser.




Anschließend stand wie jeden Tag Schnorcheln am Programm. Zum ersten Mal war ich gestern im 24° warmen (?) Wasser und heute sollte es noch besser werden. Als sich jedoch plötzlich etliche Zwei-Meter-Haie rund um die Yacht tummelten, war ich mir dessen nicht mehr so sicher.


Die Guides versicherten uns, dass die draußen im tiefen Wasser blieben und dass es in der Nähe der Felsen nur kleine Haie gäbe, die nicht angreifen. Na ja, die Neugier siegte über die Angst und es war ein unvergessliches Erlebnis: Eine Unzahl bunter Fische in allen Größen, man konnte durch ganze Schwärme schwimmen, riesige Seesterne und Seeigel, tatsächlich auch ein Hai in einer Nische, wo er Gott sei Dank blieb, und plötzlich sauste noch ein Pinguin vorbei.



Am Abend hatte ich noch ein feines Essen mit einem italienischen Fotografen, der (beruflich) schon die ganze Welt gesehen hat, aber leider kein Englisch kann. Ich schaffte es tatsächlich, mich den ganzen Abend spanisch mit ihm zu unterhalten!
Morgen heißt es Abschied nehmen vom Luxusleben, aber nun halte ich es auch wieder eine Zeit lang in Billig-Unterkünften aus. Mal sehen, was Peru bringt.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Riesenschildkröten und Vulkane

Am Dienstag machte ich eine Tour auf Santa Cruz mit Privat-Führer und Chauffeur - nobel geht die Welt zugrunde :-)))
Ich sah tiefe Vulkankrater und einen riesigen Lava-Tunnel.




Der absolute Höhepunkt waren aber die Riesenschildkröten. Auf einem freien Areal laufen unzählige dieser Giganten herum, selbst mein Guide war erstaunt, dass es so viele waren. Ich habe überhaupt Glück mit dem Zeitpunkt, es ist Nebensaison, d.h. wenige Touristen und viele Tiere! Die Schildkröten sind großteils Männchen, die Weibchen wurden im vorigen Jahrhundert nahezu ausgerottet, da sie von den Seefahrern als Proviant benutzt wurden. Die Männchen waren zu schwer für den Transport und überlebten. Nun werden große Mengen von Weibchen in der Brutstation gezüchtet, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Es ist so faszinierend, diese Tiere zu beobachten!




Eines der wenigen Weibchen - und der Bursche weiß nicht, wo vorn und hinten ist :)))

Wunderbare Naturerlebnisse

Das „Boot“ für den Tagesausflug am Montag war eine tolle Yacht, mit der ich auch noch zwei andere Ausflüge machen werde. Ich komme mir hier überhaupt vor wie eine VIP. Ich wohne in einem super Hotel, bekomme vorzügliche Menüs in den besten Restaurants der Stadt und gondle auf einer Yacht zwischen den Inseln herum.
Das Wetter ist hochsommerlich, lediglich am Abend braucht man einen Pulli.




Ich sonnte mich an Deck, bis wir auf der Insel North Seymour an Land gingen. Es dauerte ziemlich lange, bis das Schlauchboot anlegen konnte, da die Felsen und der Wellengang uns immer wieder zurückstießen. Wir umrundeten die ganze Insel und sahen eine Vielfalt an großen Vögeln, die direkt vor uns sitzen blieben oder nisteten: Blaufußtölpel, Albatrosse, Fregattvögel, … Auch Leguane und Echsen kreuzten unseren Weg und auf den Felsen lagen Seelöwen, darunter eine Mutter mit einem Neugeborenen.








Das Mittagessen bekamen wir am Boot serviert, vom Schiffskoch frisch zubereitete Fischfilets mit Gemüse. Und obwohl es ganz schön schaukelte und ich meine Tabletten vergessen hatte, wurde mir gar nicht schlecht J. Nachmittags gab es einen 2-stündigen Strandaufenthalt im Norden von Santa Cruz. Leider hat mir niemand vorher ein Wort davon gesagt und ich hatte kein Badezeug dabei. Wird mir nicht noch einmal passieren. 




Montag, 17. Oktober 2011

Ankunft auf den Galapagos Inseln

Galapagos ist für mich eine einzige angenehme Überraschung! Ich bin begeistert!
Ich wohne im Süden der Insel Santa Cruz, in Puerto Ayora, das Wetter ist sonnig und warm, ich habe heute schon viele interessante Tiere gesehen, die überhaupt nicht scheu sind und das Hotel ist wunderbar gegen die Spelunke, die ich in Manta hatte.



Nachdem ich ein Tour-Package mit Budget-Hotel-Unterbringung gebucht hatte, weil das auch schon teuer genug war, war ich total überrascht, über das 4-Sterne-Niveau, das ich hier habe. Ein sehr neues oder frischrenoviertes Haus mit Pool, ein großes Zimmer ohne Schäden, mit Klimaanlage, TV, Kühlschrank, Schreibtisch und Internet! Ein schönes Bad, in dem alles funktioniert, gute, saubere Handtücher samt Duschgel und Shampoo. Ich hatte gar nicht gedacht, dass ich das in Südamerika noch erleben darf. Weitere Überraschung: Ich dachte, das Package sei nur mit Frühstück, dabei werde ich hier voll verpflegt. Heute in einem Grill-Restaurant mit Riesen-Thunfischfilet und köstlichen Beilagen. Sogar das Getränk war dabei.
Nachmittags war ich mit privatem Führer unterwegs. Zuerst am Kai, wo sich so viele Iguanas tummeln bzw. sonnen, dass man aufpassen muss, nicht draufzusteigen.





In der Charles-Darwin-Forschungsstation-Station züchten sie gefährdete Riesenschildkröten, die dann wieder auf ihren jeweiligen Heimatinseln ausgewildert werden. Auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel hab ich auch schon eine in freier Wildbahn gesehen. Total schön!



Und das Beste ist: die Tiere haben keine Angst vor den Menschen. Die Pelikane sitzen im Hafen auf den Booten und am Geländer, die Iguanas lassen sich auch nicht stören, es ist wirklich wie ein Wunder hier.
Morgen habe ich eine Boots-Tour auf eine unbewohnte Insel. Bin schon gespannt, was ich da alles sehen werde. 



Salsa

Die 5 Tage in Manta waren reine Schultage, sonst war nicht viel los. Am letzten Tag war ich doch noch kurz am Strand und 5 Minuten in den Fluten des Pazifiks. Das Wasser war recht warm, aber draußen blies wieder ein frischer Wind und so hielt ich es nicht lange aus.
Das einzig wirklich Amüsante waren die Tanzstunden auf der Dachterrasse, sie waren zwar auch anstrengend, aber lustig. Fabricio, mein Lehrer, war ja wirklich süß, aber als er mich am letzten Tag fragte, ob ich mir vorstellen könnte, woanders als in Österreich zu leben und ob ich noch Kinder wollte, musste ich ihn leider enttäuschen ;-)))


Donnerstag, 13. Oktober 2011

Schulwoche in Manta

Nach 24 Stunden war ich wieder gesund und konnte wieder alles essen. Die vier Stunden Spanisch ziehen sich schön langsam wie Kaugummi und ich bin froh, wenn ich nächste Woche wieder Urlaub habe. Natürlich ist es sehr nützlich und ich hab schon eine Menge gelernt, aber nun kommen sie mir mit Grammatik, die ich für mein Reise-Spanisch nicht wirklich brauchen werde. Ich glaube nicht, dass es für mich wichtig ist, den Gebrauch von 4 verschiedenen Vergangenheitsformen und 3 Zukunftsformen genau auseinander zu halten. Ich bin schon froh, wenn man weiß, was ich meine.
Die Salsa-Stunden auf der Dach-Terrasse der Schule sind natürlich kurzweiliger und ich hab viel Spaß mit dem Lehrer, aber professioneller war eindeutig der in Quito. Leider haben sie mir den Stundenplan so blöd gelegt, dass ich gar nicht zum Meer komme. Die 2 Stunden Mittagspause sind zu kurz und nach 16 Uhr ist es schon zu kühl. Heute hat sich die Sonne überhaupt den ganzen Tag nicht blicken lassen. Normal scheint sie so zwischen 11 und 16 Uhr. Wenn kein Wind geht, ist es dann auch schön heiß. Sonst hat es nicht mehr als ca. 20°C.

Blick von der Schulterrasse:



Das Quartier in Manta ist auch grad nicht das Gelbe vom Ei, drei Tage hatte ich wegen eines Defekts kein warmes Wasser, das Zimmer wird nur 1x pro Woche gereinigt, sonst kann ich den Müll selbst runtertragen und der Familienanschluss beschränkt sich auf die wenigen Mahlzeiten, bei denen jemand anwesend ist, sonst wird mir das Essen grad nur hingestellt.

hier wohne ich:


Nachdem es hier auch sonst nicht viel zu tun gibt, mache ich halt Streifzüge durch die Stadt, wobei ich eine Konditorei gefunden habe, die sich wie ein (wunderbarer) Fremdkörper ausmacht. Hier habe ich die letzten zwei Tage eine nachmittägliche Kaffeepause gemacht. Die Abende verbringe ich mit Spanisch-Hausübung, lesen und Internet surfen.

Montag, 10. Oktober 2011

Wieder am Meer

Nach der zweiten Nacht im Bus bin ich etwas geschlaucht in Manta angekommen. Die Fahrt ist nichts für schwache Nerven: altersschwacher Bus mit undichten Fenstern, tollkühner Fahrer und Fahrt über eiskalte Andenpässe. Nachdem ich im Dunkeln doch die Abgründe neben der Straße erkennen konnte, zog ich es vor, die Augen zu schließen und darauf zu vertrauen, dass der Mann weiß, was er tut. In Manta habe ich Quartier bei einer Familie bekommen, die ein Hostal besitzt. Hier habe ich ein Einzelzimmer und esse mit der Familie. Nachmittags ist dann der offenbar unvermeidliche Durchfall ausgebrochen, von dem ich bis jetzt verschont geblieben bin. Habe aber nach zwei Tabletten doch mein Viertel und den Strand erkunden können. Die Oma der Familie hat mir ein Hausmittel gemixt und so hoffe ich, dass es morgen vorbei ist.
Manta hat einen großen, weitläufigen Strand und das Wasser ist, obwohl Pazifik, sehr warm. Leider wehte sehr starker Wind, der die Luft abkühlte und so begnügte ich mich mit einem Fußbad und Beobachtung der fischenden Pelikane.



Die Stadt selbst wirkt im Gegensatz zu Quito etwas heruntergekommen. Viele unfertige Bauruinen, renovierungsbedürftige Häuser und mehr Schmutz in den Straßen. Morgen beginnt für mich neuerlich die Schule - vormittags Spanisch, nachmittags Salsa. Mein Spanisch ist noch nicht flüssig, aber schon gesellschaftstauglich. Die Familie war zumindest überrascht, dass ich so gut spreche und viel verstehe. Es hilft mir schon sehr, dass ich das alles schon vor 20 Jahren mal gelernt habe, so merke ich es mir viel schneller und verstehe es leichter. Vieles, was verloren geglaubt war, taucht plötzlich wieder im Bewusstsein auf und ich bin oft selbst überrascht, wo ich das her habe.