Nach dem Inkatrail verbrachte ich noch drei Tage damit, alle Inka-Ruinen rund um Cuzco und im heiligen Tal der Inkas zu besuchen. Es ist einfach faszinierend, was diese Menschen damals schon zustande gebracht haben, wie sie ihre Kultur und Religion gelebt haben und es ist unglaublich, dass die Spanier all das dann in ihrem Missionierungswahn und Goldrausch zerstört haben.
Danach machte ich eine Bus-Tour mit verschiedenen Stationen von Cuzco nach Puno (ca. 10 Stunden). Ich sah die "Sixtinische Kapelle der Anden" Andahuaylilla, die man leider innen nicht fotografieren durfte,
die Tempelruinen von Raqchi, hier stand eine Tempelanlage mit gigantischer Dachkonstruktion, Wohnhäusern, landwirtschaftlichen Flächen und Speichern.
Wir überquerten wieder einen Pass in über 4300m Höhe und besichtigten ein Museum mit Objekten aus einer Prä-Inka-Kultur.
Am Abend konnte ich dann den ersten Blick auf den Titicaca-See werfen. Mit 3855m ist er angeblich der höchstgelegene See der Welt, wobei sich die Reiseführer da nicht ganz einig sind. Auf jeden Fall ist er riesig. 160km lang und 60km breit, 60% gehören zu Peru und der Rest zu Bolivien. Obwohl viele Touristen über Beschwerden wegen der Höhe klagen, geht es mir gut, anscheinend bin ich schon dran gewöhnt oder trinke genug Coca-Tee.
Puno selbst hat nicht viel zu bieten außer Folklore, aber die dafür ausgiebig. Auf einem Tagesausflug zu den schwimmenden Schilf-Inseln der Urus und zur Insel Taquile wurde alles geboten, was das Touristenherz höher schlagen lässt. Mir kam das Ganze manchmal eher wie ein Zirkus vor, aber man hat keine andere Möglichkeit, diese Inseln zu besuchen als in einer geführten Tour.
Die Urus leben auf ca. 60 solcher schwimmender Inseln, immer 4-5 Familien als eine Gemeinde zusammen. Es wurde uns gezeigt, wie sie diese Inseln bauen und wir machten eine Fahrt mit dem Schilf-Katamaran.
Auf der Insel Taquile stricken alle Männer und die Frauen weben. Es wurde uns wieder alles vorgeführt und natürlich sollte man dann jedem was abkaufen. Die Menschen in Südamerika sind aber viel angenehmer, was den Verkauf angeht, nicht so lästig, wie man das aus Asien oder Ägypten gewöhnt ist. Sie bieten ihre Ware an, und wenn man "nein danke" sagt, wird das akzeptiert. Manche raunzen dann ein bisschen wie kleine Kinder "warum nicht?", aber meistens ist es damit getan. Und die Preise sind nicht so unverschämt hoch angesetzt, sodass man sich nach einem kurzen Verhandeln schnell einig wird.
Landschaftlich ist Taquile wunderschön. Wir aßen frisch gefangene Forellen bei herrlichem Seeblick und machten einen Rundgang über die Insel. Dann waren es wieder 2,5 Stunden Fahrt zurück nach Puno, die ich großteils verschlief.
Nachts ist es ziemlich kalt, aber tagsüber ist die Sonne sehr stark und ich bin trotz Vorbräune und Sonnenschutzfaktor 30 etwas rot im Gesicht geworden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen