Gestern machte ich bei herrlichem Sommerwetter eine 4-Stunden-Wanderung auf der Isla del Sol. Über die ganze Insel vom Norden in den Süden. Ich sah wieder Inka-Ruinen und spirituelle Plätze, diese Insel soll ja der Legende nach der Ursprung der Inkas sein. Der Sonnengott hat hier den ersten Inka und seine Gattin zur Erde geschickt.
Es boten sich wunderbare Ausblicke auf den Titicaca-See und die dahinterliegenden schneebedeckten Fünf- und Sechstausender Boliviens.
Heute früh fuhr ich dann weiter nach La Paz. Um 10 Uhr saß ich im bumm-vollen, spottbilligen öffentlichen Bus. Nach ca. einer Stunde war noch eine See-Enge zu überqueren, die Leute auf Booten, der Bus auf einer Fähre. Die gesamte Fahrt dauerte etwa 3,5 Stunden, es war eng, aber nicht schlimm.
La Paz ist eine riesige Stadt und es kommt mir nicht gefährlicher vor als anderswo. Die Stadt ist voll von Menschenmassen, Autos und Tauben.
An Sehenswürdigkeiten hat La Paz nicht viel zu bieten außer ein paar netten Kirchen und vielen Museen, von denen ich mir eines morgen anschauen will.
Die eigentliche Sehenswürdigkeit ist das Treiben auf den Straßen. Es gibt hier alles, von der Bruchbude bis zum Wolkenkratzer, vom Bauchladen bis Benetton. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist unermesslich. Ich habe versucht, die armen Indios zu unterstützen, indem ich alles, was ich brauchte, bei ihren Straßenständen eingekauft habe statt im Supermarkt. Und es gibt viele schöne, günstige Lokale. Hier kann man sich auch mal fein Essengehen leisten. Gleich um die Ecke ist ein vegetarisches Restaurant, wo ich um 3,-€ ein ausgezeichnetes 4-gängiges Menü gegessen habe.
Am Abend bin ich noch durch den „Hexenmarkt“ gegangen – unglaublich, was dort alles verkauft wird - z.B. getrocknete Lama-Embryos!!!
Die Stadt liegt auf ganz verschiedenen Höhen. Hier unten, wo ich wohne, ist es ganz angenehm, viel wärmer als am Titicaca-See. Die arme Bevölkerung lebt im oberen Teil, wo es bis zu 10° kälter sein kann.
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